Faszination Pyrenäen
Kleiner Reiseführer für unsere Pyrenäen-Wanderreisen und Pyrenäen-Rundreisen
Die Pyrenäen-Legende
...handelt von der unsagbar schönen Nymphe Pyrene, der Tochter eines Berberkönigs, in die sich der Halbgott Herkules verliebte. Pyrene floh in die Einöde, wo sie starb. Aus tiefer Trauer richtete Herkules als Grabhügel eine Gebirgskette auf - die Pyrenäen.
Allgemein
Die Pyrenäen - ein ca. 450km langer und bis zu 150km breiter Gebirgszug mit Gipfeln von über 3.000 Metern Höhe, mit 3.404m ist der Pico de Aneto der Höchste Pyrenäen-Gipfel. Entstanden sind diue Pyrenäen vor etwa 50 bis 100 Millionen Jahren, sie gelten als Faltengebirge. Das heutige Ausssehen erhielten die Pyrenäen durch die Gletscher, welche vor 45000 Jahren beinahe die gesamte Pyrenäen-Kette überdeckten, sie sorgten für den Schliff und ließen die Pyrenäen so zurück wie wir sie heute kennen: schroff ansteigende Felswände auf französischer Seite, sanftes Pyrenäen-Vorland auf der spanischen. Dazwischen unzählige Seen, das Erbe des Eises, das sich fast vollends zurückgezogen hat, tief eingeschnittene Täler, karge Felsen und ausgedehnte Wälder. Die Pyrenäen sind das europäische Gebirgsmassiv mit den meisten Seen, es handelt sich dabei um Gebirgsseen in einer Höhe von 1600 bis 2900 Metern
Natur, Geschichte und Kunst prägen die Pyrenäen. Das einstige Grenzland zwischen dem maurisch besetzten Spanien und dem christlichen Europa birgt eine Vielzahl von Legenden und Erinnerungen. Seine Naturlandschaften sind wild, schön und berühmt. Der nicht zur EU gehörige Zwergstaat Andorra liegt als einziges Land vollständig in den Pyrenäen.
Besondere Orte: die Nationalparks der Pyrenäen
Der älteste ist der Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, welcher bereits 1917 angelegt wurde. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 156 km2 in der autonomen Gemeinschaft Aragonien. Der Nationalpark ist seit 1997 Teil des Weltnaturerbes der Pyrenäen–Monte Perdido. Die zahlreichen unterschiedlichen Ökosysteme weisen sowohl atlantische als auch mediterrane Einflüsse auf, weshalb Flora und Fauna besonders reich und vielfältig sind. Im Mittelpunkt der großartigen Bergwelt Das dominiert das Massiv des Monte Perdido (3355 Meter) mit den Gipfeln Las Tres Sorores, von denen aus die Täler von Ordesa, Pineta, Añisclo und Escuaín zu sehen sind. Die tiefen Schluchten mit ihren bizarren Felsformationen erinnern an den Grand Canyon.
Der "Tausend-Seen-Nationalpark" Aigüestortes i Estany de Sant Maurici gehört zum katalanischen Teil der Pyrenäen. Der Park zeichnet sich durch kristallklare Wasserläufe aus, die zahlreiche Flüsse und Seen bilden und diese Pyrenäenlandschaft bereichern. Die Sturzbäche und Wasserfälle umrahmen dichte Wälder, die in verschneitem Zustand wie eine Märchenlandschaft wirken. Für Naturliebhaber ist er ein wahres Paradies: Seen, Sturzbäche, Wasserfälle, Torfmoor, felsige Gelände, schroffe Bergspitzen und dichte Wälder mit Schwarzkiefern, Edeltannen, Waldkiefern, Birken und Buchen bilden einen idealen Rahmen für eine Vielzahl an alpinen Pflanzen und Tieren.Mit seinem weitverzweigten und bestens markieten Wegenetz ist dieser Nationalpark absolut empfehlenswert für ausgedehnte Bergwanderungen auch für weniger Geübte Bergwanderer.
ABANICO-Tipp: eine 1-2-tägige Wanderung sollte eingeplant werden!
Auf der französischen Seite ist der 457 km² große Parc National des Pyrénées lohnenswert.
Besondere Orte in den Vor-Pyrenäen
UNESO-Welterbe Vall de Boí
Das Valle de Boí befindet sich im westlichsten Teil der katalanischen Pyrenäen. Einer der in diesem Tal gelegenen Orte ist Erill la Vall, ein malerisches Fleckchen, das Bauten der typischen lokalen Architektur, die sich durch Baumaterialien wie Holz, Stein und Schiefer auszeichnet, beherbergt. Aufgrund der bedeutenden Rolle, die dem Valle de Boí im Mittelalter zukam, kann man dort eine der interessantesten architektonischen Hinterlassenschaften Kataloniens bewundern. Die Santa Eulàlia Kirche in Erill la Vall stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist dem Stil der sog. lombardischen Romanik zuzuordnen. Der komplett restaurierte Bau besteht aus einem Schiff mit einer zentralen Apsis, an das sich ein schmaler Glockenturm mit sechs Etagen schmiegt. Im Inneren der Kirche sind verschiedene Wandmalereien sowie die Skulpturengruppe der Kreuzabnahme hervorzuheben. Ein Teil der Skulpturen ist heute im Nationalen Kunstmuseum von Katalonien (MNAC) ausgestellt, während ein anderer Teil im Bischöflichen Museum von Vic (MEV) zu sehen ist. Das 1482 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Taüll besitzt zwei Ortskerne, die sich rund um die Kirchen Santa María und Sant Climent ausbreiten. Die Wandgemälde dieser Gotteshäuser zählen zu den bedeutendsten Beispielen romanischer Kunst in Katalonien. Besonders hervorzuheben ist dabei das Bildnis des Pantokrators oder Majestätischen Christus.
Val d´Arán
Eine prächtige Umgebung im Pyrenäen-Hochtal Valle de Arán. Vielha, die Hauptstadt des Valle de Arán liegt eingebettet zwischen über 2000 Meter hohen Gipfeln. Die Ursprünge des Ortes liegen in der Römerzeit, als die Siedlung unter dem Namen Vetula bekannt war. Der Legende nach handelt es sich um die Heimat des Giganten Mandronius, der gegen die römische Invasion ankämpfte. Im 10. Jahrhundert schloss sich die Ortschaft durch feudale Abkommen den katalanischen Grafschaften an. Im 12. Jahrhundert wurde sie vollständig der Krone von Aragón unterstellt. Idealer Ausgangsort für Wanderungen in den Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici.
Kloster San Juan de la Peña
Das Kloster besteht aus zwei Bauwerken, dem Neuen Kloster aus dem 17. Jh. (Barock) und dem Alten Kloster aus dem 10. Jh. (Romanik). Anfangs eine Wallfahrtskirche, über der im 10. Jh. das Kloster errichtet wurde. Zunächst wurde die so genannte Untere Kirche im mozarabischen Stil erbaut und 920 geweiht. Sancho der Ältere von Navarra gründete 1025 ein neues Zentrum und eine neue Kirche im romanischen Stil wurde errichtet. Im 15. Jh. kam die San Victorián Kapelle hinzu, und im 17. Jh. musste das Kloster nach einem Brand neu aufgebaut werden, wobei diesmal der Barockstil vorherrschte. Das Prunkstück und wichtigster Anziehungspunkt für Besucher wird jedoch vom herrlichen romanischen Kreuzgang dargestellt.
Ainsa
Das Städtchen, Hauptstadt des früheren Königsreichs von Sobrarbe, welches im 11. Jahrhundert in das Königreich von Aragón eingegliedert wurde, ist ein herrliches Beispiel für den mittelalterlichen Urbanismus. Die Altstadt der zum kunsthistorischen Denkmalensemble erklärten Villa de Ainsa weist ein außerordentlich harmonisches, einheitliches Gesamtbild aus dicht gedrängten Häusern auf, aus dem der wunderschöne Turm der Kollegiatskirche sowie die riesige Burganlage hervorstechen. Letzteres besitzt beinahe die gleichen Dimensionen wie der Rest des Städtchens. Die Mauern, die die Burg umgaben, sind noch nahezu vollständig erhalten, und die zahlreichen Denkmäler des Burggeländes versetzen den Besucher zurück ins Mittelalter. Neben dem Stadtplatz, der auf beiden Seiten von Arkadengängen gesäumt wird, ist auch die romanische Santa-Maria-Kirche hervorzuheben, die in der ersten Hälfte des 11. Jh. entstand.
Ripoll
Das am Zusammenfluss des Ter und des Freser gelegene Städtchen Ripoll entstand um das Benediktinerkloster Santa María de Ripoll herum, welches im 9. Jahrhundert gegründet wurde. Dieses romanische Kloster gilt als eines der bedeutendsten klösterlichen Zentren Kataloniens im Mittelalter, besonders, da es stark zur Wiederbevölkerung der Gegend beitrug. Das Kloster zeichnet sich aus durch seinen herrlichen Kreuzgang und seine Kirche, welche ein besonders schönes Portal aus dem 12. Jahrhundert sowie interessante Reliefs, die biblische Szenen darstellen, aufweist. Neben dem Kloster Santa María de Ripoll ist auch die Sant-Pere-Kirche aus dem 12. Jahrhundert hervorzuheben. Einige ihrer präromanischen Elemente sind heute im Völkerkundemuseum ausgestellt.
La Seu d´Urgell
La Seu d’Urgell liegt am Zusammenfluss der Flüsse Valira und Segre und ist die wichtigste Stadt im Norden der Provinz Lleida. Im Südosten der Stadt erhebt sich die spektakuläre Gebirgskette Sierra de Cadí. Das interessanteste Bauwerk des Orts ist die romanische Kathedrale - ein schönes Beispiel der italienisch beeinflussten Romanik im Katalonien des 11. und 12. Jahrhunderts. Ebenfalls sehenswert sind die romanische Kirche Sant Miquel aus dem 11. Jahrhundert, die Kirche Sagrada Familia, das Stadthaus aus dem 15. Jahrhundert und das Diözesanmuseum, in dem bemerkenswerte mittelalterliche Malereien und Skulpturen ausgestellt sind. Die Altstadt hat schöne, von Arkaden gesäumte Straßen und alte Stammhäuser. Hier liegt das Kloster Sant Domingo, in dem heutzutage ein Parador-Hotel untergebracht ist.
Olite
Im Historischen Ortskerns trifft man auf Spuren der Römer und Goten. Der Burgpalast zeugt vom Glanz des mittelalterlichen Hofs von Karl III. Es gibt zwei mittelalterliche Kirchen: Die gotische Kirche Santa María stammt aus dem 13. Jahrhundert, hat ein wunderschönes Portal sowie ein großartiges Retabel und liegt innerhalb des Palasts, dessen Kapelle sie war. San Pedro ist die älteste Kirche Olites; Fassade und Kreuzgang sind romanisch. Sie wurde im 12. Jahrhundert errichtet und Anfang des 18. Jahrhunderts gründlich umgestaltet. Vom ursprünglichen Bau ist nur die Fassade erhalten. Unter den Profanbauten ist der Palast von Olite bemerkenswert, der 1937 vollständig rekonstruiert wurde, sowie der alte Palast, in dem ein Parador-Hotel untergebracht ist. In der Umgebung das Oliva-Kloster mit seiner beeindruckenden Zisterzienserkirche und dem gotischen Kreuzgang.
Roncesvalles
Die Königliche Stiftskirche von Roncesvalles ist im Stil der französischen Gotik erbaut und imitiert die Pariser Kathedrale Notre Dame. Ursprünglich war sie als Gotteshaus für die Pilger des Jakobswegs bestimmt, die nach der Überquerung der Pyrenäen in Roncesvalles Unterkunft fanden. Erwähnenswert sind vor allem der Kreuzgang, die Kapelle San Agustín, die Santiago-Kapelle und die Krypta. Letztere besteht aus einem geradlinig verlaufenden Tonnengewölbe und einer fünfeckigen Apsis. An den Wänden und Gewölben finden sich Wandgemälde aus dem 13. Jahrhundert. Am interessantesten sind die auf sechs Vitrinen verteilten Goldschmiedearbeiten. Besonders erwähnenswert sind das Schachspiel von Karl dem Großen, eine Silberschatulle aus der Renaissance sowie ein Bildnis der Mutter Gottes mit Kind aus versilbertem Holz.
Jaca
Jaca ist auch als "Perle der Pyrenäen" bekannt. Sie ist eine kosmopolitische Kleinstadt und eine wichtige Station auf dem Camino de Santiago (Jakobusweg). In Jaca sollte man sich auf jeden Fall die unter Denkmalschutz stehende Zitadelle, ein schönes Beispiel der Militärarchitektur des 16. Jahrhunderts, ansehen. Die in einer Ebene errichtete Zitadelle besitzt einen fünfeckigen Grundriss von inmensen Ausmaßen. Weiter hervorzuheben ist die romanische Kathedrale (11. Jh.), das Benediktinerkloster, die Santiago-Kirche, die Wallfahrtskapelle von Sarsa, die San-Miguel-Brücke, den Uhrenturm (15. Jh.) und das Rathaus. In Jaca finden am 25. Juni die Santa-Orosia-Volksfeste statt. Bei diesen Festen kann man die sog. "Palotiaus" bewundern, die zu den ältesten Tänzen der Pyrenäen gehören und von uralten, heilig gehaltenen Instrumenten begleitet werden: dem "Chiflo" (Flöte mit drei Löchern) und dem "Salterio de Cuerdas"(Saiteninstrument).
Sabiñanigo
Sabiñánigo zeichnet sich durch mozarabisches und romanisches Kulturerbe aus. Sabiñanigo ist in der Talsohle des Valle de Tena, im Gebiet Alto Gállego gelegen. In der Vergangenheit entstanden entlang des Flusses Gállego einige Römerstädte, zu denen auch das heutige Sabiñánigo gehörte. Diese Siedlungen besaßen vermutlich landwirtschaftlichen und/oder militärischen Charakter. Von Osca führt eine alte Römerstraße vorbei an Sabiñánigo, Aurín und Senegüé bis hinauf zu den Thermalbädern von Panticosa. Im frühen Mittelalter entwickelte sich in der Region der sog. mozarabische Stil von Serrablo. Die Kirchen und andere Gebäude aus jener Zeit bilden zusammen mit einigen romanischen Bauten einen in der Welt einzigartigen architektonischen Komplex, den man unter der Bezeichnung Serrablo-Route kennt.
Sant Joan de les Abadesses
Das Städtchen San Juan de las Abadesas ist am linken Flussufer des Ter gelegen. Es ordnet sich um ein altes Benediktinerinnenkloster an, welches von Wilfried dem Behaarten im Jahre 885 gegründet und Ende des 16. Jahrhunderts zu einer Kollegialkirche umgebaut wurde. Heute sind noch die romanische Kirche, die im 12. Jahrhundert entstand und der gotische Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Dort kann man einige interessante Werke bewundern wie die aus sieben polychromen Figuren bestehende Skulpturengruppe der Kreuzabnahme (1251), die als Santísimo Misterio (Heiliges Mysterium) bekannt ist und als eine der bedeutendsten aus jener Zeit gilt. Des Weiteren seien das gotische Bildnis und das gotische Retabel der Heiligen Jungfrau Santa María la Blanca genannt.
Puente la Reina
Der Ort ist stark vom Jakobsweg geprägt und verfügt über Reste der Stadtmauer sowie zahlreiche Sakralbauten. Seine Gründung verdankt er der Brücke (spanisch: Puente) über den Fluss Arga, deren Bau die Königin (spanisch: Reina) Mayor befahl. In Puente La Reina treffen sich die beiden Routen des Jakobswegs, die vom Somport-Pass und aus Roncesvalles hierher führen. Bemerkenswert ist vor allem die im 12. Jahrhundert erbaute und später erweiterte Santiago El Mayor-Kirche. Sie hat einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes, und ein Sterngewölbe. Ihr schönes romanisches Portal zeigt maurische Einflüsse. Die spätgotische Crucifijo-Kirche aus dem 12. Jahrhundert wurde im 14. Jahrhundert erweitert. Ihre Gründung geht auf die Tempelritter zurück, die die Herberge errichteten. Ebenfalls erwähnenswert sind die mittelalterliche, fünfbogige Brücke, die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kirche San Pedro und das Frauenkloster Sancti Spiritus.
Sangüesa
Diese Stadt in Navarra besitzt ein beeindruckendes kunsthistorisches Erbe. Zu einem großen Teil aufgrund seiner Rolle als Station der Pilger auf dem Jakobsweg war das Mittelalter für Sangüesa eine Zeit der Blüte. Seine Straßen erinnern mit zahlreichen religiösen und zivilen Bauten wie Palästen, Kirchen, Eremitagen und Klostern an diese Vergangenheit. Es lohnt sich, einen Spaziergang durch die Umgebung zu machen, denn nur wenige Kilometer entfernt befinden sich so großartige Sehenswürdigkeiten wie die Burg von Javier und das Kloster San Salvador de Leire. Auch die Landschaft ist spektakulär. Hervorzuheben sind die Klammen von Lumbier und Arbayún und die Pyrenäen-Täler von Roncal und Salazar. Die köstliche Gastronomie zeichnet sich durch Gemüse und Hülsenfrüchte, Fleisch, Käse, Pilze, Wild und Fischgerichte aus.
Santa Pau - Vulkanregion La Garrotxa
Mittelalterliche Kunst in der Vulkanlandschaft von La Garrotxa. Santa Pau besticht durch sein mittelalterliches bauwerkliches Erbe. Die Altstadt, die Burg und die Kirche Santa María bilden ein einmaliges Ensemble voller Zauber und Magie. 81 % seiner Landflächen stehen unter Naturschutz und bilden einen Teil des Naturparks der Vulkanlandschaft von La Garrotxa. Großartig auch die Gastronomie der Garrotxa. Berühmtestes Produkt der Region sind die fesols aus Santa Pau, ein typisches Gericht aus Hülsenfrüchten. Wurstwaren, Honig, Buchweizenbrei und Joghurt aus La Fageda sind ortstypische Speisen.
Klima und beste Reisezeit in den Pyrenäen
Auf der atlantischen Nordseite der Pyrenäen herrscht feuchtes Mittelgebirgsklima vor, während die mediterrane Südseite mit trocken-heißen Sommern und zum Teil starken Gewittern aufwartet. In den Südtälern können im Hochsommer Temperaturen bis 35° herrschen, die Nächte kühlen ab. Sahara-Winde und Atlantik-Stürme können im Pyrenäen-Hochsommer und -Hochwinter für lebhafte Wetterverhältnisse sorgen. Die West-Pyrenäen werden vowiegend vom Atlantik geprägt, das bedeutet viele Niederschläge und auch im Winter wenig Frost. Auf der Nordseite sind die Temperaturunterschiede größer und die meisten Niederschläge fallen im Frühling, in höheren Lagen als Schnee. Die Südseite ist wesentlich trockener, doch im Vergleich zum restlichen Spanien immer noch sehr nass. In den Ost-Pyrenäen herrscht mediterranes, das heißt warmes und trockenes Klima. Die Klimaveränderung hinterlässt jedoch auch in den Pyrenäen markante Spuren...
Grundsätzlich muß man in den vier Klimazonen der Pyrenäen auf sehr unterschiedliche Wetterbedingungen gefasst sein. Auf der mediterranen - der spanischen - Seite kann im Hochsommer es tagsüber über 30° heiß werden. In den 4 Klimazonen der Pyrenäen muß man sich auf sehr unterschiedliche Wetterbedingungen einstellen. Blumenliebhaber werden im Juni reich beschenkt, der Herbst bringt sein farbiges Feuerwerk im Oktober.Die Pyrenäen-Winter sind je nach Region mediterran-mild bis alpin-frostig. Oberhalb von 2.500 Metern gibt es eine feste Schneedecke bis in die Frühjahrsmonate. Auf der dem Mittelmeer zugewandten Pyrenäen-Seite herrscht dagegen auch den Winter über ein eher mildes Klima.
Die beste Zeit für eine Pyrenäen-Rundreise sind der Früh- und der Spätsommer. Die Temperaturen sind in dieser Zeit angenehm bei einer relativ geringen Niederschlagswahrscheinlichkeit. Mit rund 2.000 Sonnenstunden haben die Pyrenäen in etwa so viel Sonne zu bieten wie die französische Mittelmeerküste. Im niederschlagsreichen Frühling von April bis Mitte Juni herrschen gemäßigte Tagestemperaturen zwischen 16 und 24 Grad. Mit Schneefall muß man in den Zentral-Pyrenäen noch bis Mitte Mai rechnen, oft dauert es bis Mitte Juli bis Firnschnee auch in den hohen nördlich orientierten Pass-Übergängen geschmolzen ist. In diesen Lagen ist die Wandersaison duirch die Öffnungszeiten der Hütten bestimmt.
Die beste Jahreszeit zum Wandern in den Pyrenäen
Für die mittelgebirgsartigen Vorpyrenäen beginnt die Wander-Saison bereits im April bis Mitte November mit Ausnahme der heißen Sommermonate Juli und August. In den Zentral-Pyrenäen und in Höhen über 2000 Metern kann es Ende Juni noch Altschneefelder geben, mit Hitzegewittern und Kälte-Einbrüchen muß man vor allem auf der atlantischen Seite rechnen. Die besten Wandermonate sind Juni, September, Oktober. Blumenliebhaber werden in den Pyrenäen im Juni und Juli belohnt.
Fauna und Flora der Pyrenäen
Flora
Dank der großen Höhenunterschiede und der Vielzahl an Mikroklimata findet sich im Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici auf relativ kleinem Raum eine relativ große Zahl unterschiedlichster Pflanzenarten. Diese sind verschiedenen Vegetationszonen zuzuordnen, die im Wesentlichen höhenabhängig sind. Auf Höhen bis zu 1.800m (“Montane Höhenlage”) sind die sommergrünen Flaum-Eichen und Buchenwälder angesiedelt. Die Nutzung des Gebietes durch den Menschen hat diese ursprüngliche Vegetation allerdings vielerorts zurückgedrängt. Sie wurde durch Waldkiefern ersetzt, die unter natürlichen Umständen in sehr viel trockeneren Gebieten wachsen würden. Typisch für die Vegetation der Talsohlen sind Weiden, Heuwiesen und Sträucher.
Oberhalb von 1.800m und auf Höhen bis zu 2.400m (subalpine Höhenlage) finden sich die typischen Tannen- und Bergkiefernwälder des Nationalparks. Lawinenkanäle und die Rodung von Waldflächen zur Schaffung neuen Weidelandes begünstigen das Wachstum von Arten wie Hängebirken, Himbeeren, Schmalblättrigen Weideröschen und Rotem Fingerhut.
An den schattigen Hängen wachsen Weißtannen auf Höhen bis zu 2.000 Metern. Weiter aufwärts wird der Wald dünner, Bergkiefern bestimmen nun das Bild, begleitet von Sträuchern und Bodengewächsen wie Heidelbeeren, Alpenrose, Wacholder und Ginster.
Oberhalb von 2400m in alpiner Höhenlage gibt es vor allem Bergwiesen und Almen. In diesem Bereich ist der Sommer zu kurz, um Forstbeständen das Wachsen zu ermöglichen und nur einige besonders widerstandsfähige krautartige Gewächse und Sträucher können hier überleben. Die Hochgebirgswiesen erstrecken sich hier über saure Böden mit Granit als Grundlage, auf denen vor allem Schwingelgras und Borstgras wachsen. Beide Arten sind sehr widerstandsfähig, aber als Tierfutter ungeeignet sind. Dafür wachsen hier Blumen wie der alpine Enzian, Pyrenäen-Hahnenfuß und Stängelloses Leimkraut.
Auf den felsigen Bergkämmen und Gipfeln auf Höhen über 2.700m findet man Vegetation nur noch in geschützten Felsspalten und Mulden. Ein typisches Beispiel für Pflanzen, die in diesem Bereich wachsen können, ist der Moos-Steinbrech.
Neben den Höhenunterschieden spielen noch weitere Aspekte bei der Ausbildung der Gebirgsflora eine Rolle, so zum Beispiel die Moorlandschaften mit ihren Seen, Quellen und Sümpfen. Pflanzen, die hier wachsen, sind hoch spezialisiert und werden von anderen Faktoren wie Höhe, Niederschlag und Temperatur wenig beeinflusst. Einige von ihnen, wie die Orchideen und der Gewöhnliche Hahnenfuß, bilden spektakuläre Blüten aus. Andere, wie der fleischfressende rundblättrige Sonnentau, haben erstaunliche Formen der Anpassung an die Herausforderungen der Umwelt entwickelt.
Fauna
Wildtiere suchen nicht die Gesellschaft des Menschen. Wer sie im Hochgebirge entdecken will, muss besonders aufmerksam sein und seine Sinne schärfen. Doch die Mühe lohnt sich. 200 unterschiedliche Arten von Wirbeltieren leben im Nationalpark Aigüestortes, zum Beispiel Pyrenäen-Gämsen, Wildschweine, Hermeline, Murmeltiere und Rehe.
Den größten Teil der Wirbeltiere des Parkes machen allerdings die Vögel aus. In den abgelegenen Wäldern leben u.a. Schwarzspecht, Auerhahn, Raufußkauz und Fichtenkreuzschnabel. In den Höhen kreisen Gänsegeier, Bartgeier und Steinadler über den kargen Hängen und Kämmen des Hochgebirges. Auf den Bergwiesen sind Alpenschneehuhn, Alpenbraunelle, Schneefink und Alpendohle zu Hause.
Zu den interessantesten Amphibien des Nationalparks zählt der Pyrenäengebirgsmolch, der nur in dieser Region vorkommt. Beispiele für im Park lebende Reptilien sind die ungiftige Schlingnatter und die Aspisviper. Letztere ist zwar giftig, greift jedoch nur an, wenn sie gestört wird.
Ein sehr typischer Vertreter unter den Fischen des Nationalparks ist die Bachforelle, die in den klaren, kalten Gewässern einen optimalen Lebensraum findet.
Geschichte der Pyrenäen
Wege mit Vergangenheit
Die leise raschelnden Blätter auf den Wanderwegen, die der Garonne von Dorf zu Dorf folgen, erzählen vom Herbst des vergangenen Jahres. Über die Jahrtausende alte Geschichte seiner Wege hüllt sich das Tal in Schweigen. Doch es ist höchst wahrscheinlich, dass der Wanderer sich hier auf den Spuren eines alten römischen Camino Real (aran. Camin Reiau) bewegt, eines 2.000-jährigen Weges entlang der Garonne, der das schmale Tal in voller Länge durchquerte. Die Dörfer und Siedlungen des Arantals, die sich entlang des rauschenden Flusses locker verstreut an die Hänge klammern, sind bis heute durch den Camino Real und seine Seitenwege miteinander verbunden.
Über die Gebirgspässe
Über die Pyrenäen-Gebirgspässe des Val d’Aran zogen über die Jahrhunderte Scharen von Soldaten und Pilgern, von Hirten und Händlern, Schmugglern und Minenarbeitern. Die exponierte Lage im äußersten Norden Spaniens an der Grenze zu Frankreich machte das Pyrenäen-Hochtal zu einem häufigen Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, aber auch zu einem Handelszentrum. Das Val d’Aran war Umschlagplatz für Waren wie Wolle, Öl und Salz aus Spanien, die an okzitanische Händler in Frankreich verkauft wurden. Auf den Herbstmärkten in Frankreich kauften die Aranesen wiederum Maultiere ein, die sie auf spanischer Seite im Frühling verkauften.
Auch die Wege der Hirten haben über die Jahrtausende ihre Spuren in der Landschaft des Val d’Aran hinterlassen. Schon im Jahr 987 ist die „Via Carrale“ dokumentiert, ein Weg, über den das Vieh hinauf zum Hospital de Vielha und ins Val d’Aran getrieben wurde. Bis zu 25.000 Schafe bewegten sich zur damaligen Zeit in diesem Gebiet, das heute vor allem von Wanderern frequentiert wird, die neu angelegten Wanderwegen folgen, welche freilich ihrerseits auf den historischen Wegen aufsetzen.